Exhibition: Franziska Gilli – Passengers to nowhere
Opening: 16.09.2014, 19 Uhr
Einführung: Sabine Gamper
Die Fotografin ist anwesend.
Ausstellung: 17.09. – 18.10.2014
Die Galerie foto-forum eröffnet die kommende Ausstellungssaison mit „Passengers to nowhere“ der Südtiroler Fotografin Franziska Gilli (geboren in Bozen, lebt und arbeitet in Frankfurt und Hannover).
Gezeigt werden eine Serie über den Weg zur höchstgelegenen Schutzhütte Europas sowie ein Portrait der Grödner Skispringerin Elena Runggaldier. Beide Arbeiten beschäftigen sich mit der Suche der einzelnen Protagonisten nach der Stille sowie deren Streben nach physischer wie mentaler Isolation in luftiger Höhe. Während die Skispringerin nur wenige Sekunden lang ihr Ziel erreicht und voll auskostet, irrt der Wanderer umher und findet mal hier, mal dort zur Ruhe. Beide vereint der Umstand, dass sie vorab selten wissen, wann genau sie erreichen, was sie suchen.
Die Arbeit über Elena Runggaldier entstand im Winter 2012/13 im Vorfeld zu den Olympischen Winterspielen in Sochi 2014, an denen die Skisprungdamen erstmals, 90 Jahre später als die Männer, teilnehmen durften. Die 24-Jährige ist seit elf Jahren Mitglied der Italienischen Skisprungnationalmannschaft und gewann 2011 mit einem zweiten Platz in Oslo die historische erste italienische Medaille bei einer Skisprung-WM. „L’aquila azzurra“ ist in der Ausstellung auch als Multimediareportage zu sehen, in der Elena Runggaldier über Angst, ihre Träume in der Nacht und das Gefühl in der Luft während eines guten Sprunges spricht. Vier Sekunden für das Publikum werden für sie manchmal zur Ewigkeit.
In die Serie über den Aufstieg zur Capanna Regina Margherita auf 4554 m im Monte-Rosa-Massiv an der Grenze zwischen Italien und der Schweiz mischen sich Fotografien aus dem Übeltalferner Gletscher. Die Geschichte „Im weißen Rauschen“ entstand 2013 in Zusammenarbeit mit dem Journalisten Tobias Oellig, den Franziska Gilli in beiden Gebieten auf der Suche nach der Stille in der Höhe mit der Kamera begleitete. Die Bilder in der Ausstellung folgen jedoch keiner Chronologie oder Erzählung, sondern stehen abseits des journalistischen Kontexts für sich und für das Gefühl, einen Fuß vor den anderen zu setzen, irgendwo zwischen Himmel und Erde, in einer undefinierbaren Stille, beruhigend einerseits, gebrochen durch das leise Knacken im Gletscher seltsam bedrohlich andererseits.